Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Podcastfolge von chillwithjil ✨
Ich wünsche dir ein wunderschönes neues Jahr. Das letzte Jahr war für viele Menschen in meinem Umfeld eher so ein.. „KANN WEG“-Jahr. Und deshalb wünsche ich dir von Herzen ein wunderbares und glückliches neues Jahr.
Falls du mich noch nicht kennst: Mein Name ist Jil, ich arbeite seit vielen Jahren als Wirtschaftspsychologin, unter anderem im Recruiting aber auch in leitenden und eher strategischen HR-Positionen. Ich begleite Menschen in verschiedenen Situationen als Mentorin. Und ich bin Künstlerin.
Selbstsabotage vs. Selbstermächtigung
Und ich habe eine Frage mitgebracht:
Wann haben wir eigentlich angefangen oder erlernt, unsere eigenen Werte so zu sabotieren? Warum ist das so normal?
Und warum ist vor allem erfolgreich, wer viel Geld verdient?
Vielleicht ist ein Problem, dass wir unsere Werte gar nicht so genau kennen. Ich selbst muss mich zum Beispiel immer wieder an meine eigenen Werte erinnern.
Erfolgreich vs. glücklich
Gerade in beruflichen Situationen erlebe ich häufig, dass Menschen in Jobs “feststecken”. Das Gegenteil von in Flow sein. Und irgendwie ist das der Standard. Manchmal hab ich das Gefühl Menschen denken, das muss so sein. Arbeit muss hart sein. Geld muss man sich HART erarbeiten.
Vermutlich wäre das anders, wenn unser Einkommen nicht an unsere Arbeit gekoppelt wäre. Ich bin mir sogar sicher, dass es uns dann leichter fallen würde etwas zu tun, mit dem wir uns gut fühlen, das unseren Werten entspricht und das wir wirklich gerne tun. Aber das liebe Geld treibt uns an. Es treibt uns in Jobs, in denen wir feststecken. Und wir versklaven uns des Geldes wegen.
Ohne Zweifel ist Geld ein sehr mächtiges und darüber hinaus sehr sehr emotionales Thema. Ich kenne fast kein emotional aufgeladeneres Thema als Geld. Vielleicht auch, weil wir total den Blick fürs Wesentliche, für uns selbst verloren haben auf der Suche nach möglichst viel Geld. Immer noch gibt es den weitverbreiteten Glauben, dass man mit viel Geld glücklicher ist. Ist man aber nicht. In meinem Kurs zur positiven Psychologie an der Yale University wurde immer wieder betont, dass Geld ab einem bestimmten Wert nicht weiter glücklich macht. Die Grenze war bei 70k EUR pro Jahr. Geld mag eine beruhigende Wirkung haben, es hilft uns nicht so hustlen zu müssen. Dann sitzen wir eben morgens um Acht auf unserem Boot statt am Schreibtisch um unseren Kaffee zu trinken. Das klingt alles schön. Aber Geld füllt nicht unsere innere Leere. Die meisten Menschen denken das vielleicht, weil sie eben noch nie morgens um acht auf ihrer Yacht saßen um gemütlich Kaffee zu trinken. Aber man gewöhnt sich eben an alles, auch an viel Geld. Glücklich ist man deshalb nicht unbedingt. Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich das nur bestätigen. Die Menschen, die ich kenne, die viel Geld haben, sind nicht zwangsläufig glücklich. Die, die Geld nutzen um Dinge zu tun, die ihren Werten entsprechen, sie inspirieren, die ihnen von Herzen Spaß machen, das sind glückliche Menschen.
Aber jetzt zum eigentlichen Titel der heutigen Folge: Selbstermächtigung. Die große Frage dahinter ist für mich: Was erlauben wir uns eigentlich?
Wenn ich mich so umschaue nämlich echt verdammt wenig. Aber wir wundern uns, dass unser Leben nur so mittelmäßig vor sich hin plätschert statt zu fließen. Weil wir uns selbst davor verschließen. Da KANN gar nichts im Flow sein.
Was wäre wenn..?
Wie wäre es, wenn du dir mal erlaubst zu sein wer du bist? Wenn du dir erlaubst die Emotionen zu haben, die du hast? Wenn du dir erlaubst die Gedanken zu haben, die du hast? Wenn du dir erlaubst das zu tun, was du gerne tust? Wie sähe dein Leben denn dann aus?
Das Blöde ist, dass dir für dein Leben bei deiner Geburt kein Blueprint mitgegeben wurde. Das bedeutet, es ist deine Verantwortung und deine Aufgabe herauszufinden warum du eigentlich hier bist, was deine Augen zum Strahlen bringt, was dir besonders viel Freude bereitet. Deine Werte unterscheiden sich von den Werten anderer Menschen. Was dich mit Freude erfüllt, findet jemand anders langweilig.
Uns selbst zu ermächtigen, uns zu erlauben wir selbst zu sein, das sind wir nicht gewohnt. Und es gibt im Alltag vermutlich sehr wenig Vorbilder, an denen wir uns orientieren können.
Ich stelle mir immer wieder vor, wie mein Umfeld aussähe, wenn jeder seine Berufung leben würde. Wie viel Freude da wäre.
Aber zu dem Zeitpunkt, wo die Frage der Berufung ganz besonders wichtig wäre, nämlich mit dem Abschluss der Schule und dem Übergang in den Beruf, stellt niemand diese Frage. Immer noch geht es viel darum, in welchem Job man möglichst viel Geld verdienen kann. Ob ein Job den eigenen Werten entspricht? Ob ein Job den eigenen Stärken entspricht? Das kommt aus meiner Sicht viel zu kurz. Dabei sind unsere Stärken oft ein Indiz dafür, warum wir hier sind. Wir bringen alles mit, was wir brauchen um unsere Berufung zu leben.
Vom Mut, du selbst zu sein
Den Weg, unseren Weg, müssen wir allerdings selbst gehen. Und das stellt sich bei unserem westlichen Mindset oft gar nicht so leicht dar. Aber eigentlich wissen wir doch alle, dass uns diese Mittelmäßigkeit ankotzt. Alle wollen reich sein, stecken aber in Jobs fest, die sie nie reich sondern nur frustriert machen. Alle wollen glücklich sein, gucken aber den ganzen Tag auf Social Media anderen Leuten beim Leben zu und vergleichen sich mit unrealistischen Bildern. Wir sind abgelenkt von unserem eigenen Leben und verschwenden unsere ganze Energie. Das klingt jetzt vielleicht etwas zu hart.
Aber für das, was wir wollen, tun wir die falschen Dinge. Oder besser:
Die Dinge, die wir tun, stehen im Widerspruch zu dem, was wir erreichen möchten.
Wir dürfen uns trauen wir selbst zu sein.
Bis bald,
Jil